Wir sind sehr froh euch diesen inhaltlich wertvollen Beitrag zweier Ini-Frauen (Tayo Onutor, Isidora Randjelović), Koray Yilmaz-Günays, Mutlu Ergüns, Bilgin Ayata und Grada Kilombas weiterleiten zu können. Es ist eine inspirierende Diskussion gewesen mit sehr wichtigen Beiträgen. Für Rroma, Sinti und andere Communities die Rassismus erfahren, sicherlich sehr interessant…
„Die rassistischen Mediendiskurse der letzten Jahre und die politischen Kämpfe um eine Neudefinierung der Gesellschaft haben ihre Wirkung auf die verschiedenen Communities of Color gezeigt. Einerseits gibt es Versuche, verstärkt eine gesellschaftliche Debatte über Rassismus anzustoßen, andererseits werden in den Diskussionen über Blackfacing an deutschsprachigen Bühnen und über den Umgang mit rassistischer Sprache in Kinderbüchern die Widerstände dagegen allzu deutlich.
Die doppelten Standards werden wieder sichtbar, nur für Rroma werden neue Gesetze gemacht, Visumsfreiheit soll also nicht für alle gelten:
„EU verhängt bald Visapflicht für Roma
Im Streit um steigende Asylbewerberzahlen vom Balkan bekommt Deutschland Rückendeckung aus Brüssel. Die EU-Staaten dürfen voraussichtlich schon bald im Notfall von Reisenden aus den Balkanländern wieder Visa verlangen. Bei vielen Asylbewerbern aus Serbien und Mazedonien handelt es sich um Roma.“-http://volksgruppen.orf.at/roma/aktuell/stories/180856/
der 8. April war ein voller Erfolg, leider gab es keine Resonanz von den großen Medien, die kleineren haben dafür umso größere Arbeit geleistet, wer nicht dabei sein konnte kann sich entweder hier die einzelnen Reden ansehen:
Außerdem gab es ein Interview mit crosspoint, das wir euch auch nicht vorenthalten möchten
08.04.
Danke heute den 140 Anwesenden bei der Demonstration des Rromano Bündnisses!
07.04.
Für alle, die morgen nicht da sein können. Castor TV zeigt sich solidarisch und bietet einen livestream unserer Demonstration am internationalen Tag der Rrom_nj_a an.
Presserklärung und Aufruf zum Internationalen Tag der Rrom_nj_a
Am 8. April 1971 fand der erste internationale Weltkongress der Rrom_nj_a statt. Zentrales Anliegen war, nationale Rrom_nj_a -, Sinti-, Cale*- Organisationen in einem gemeinsamen Kampf gegen Diskriminierung und für die Stärkung der Gemeinschaften zu verbinden. Auf diesem Kongress erklärten die Teilnehmer_innen den 8. April zum internationalen Tag der Rrom_nj_a und Sinti.
Das Rromano-Bündnis sieht sich in der Tradition dieses Ereignisses. Vor allem geht es uns um eine internationale Solidarisierung und Kollektivierung von Widerstand trotz aller Rrom_nj_a-Heterogenität. Deshalb rufen wir an diesem Tag auf, gemeinsam für die Menschen – und Bürger_innenrechte vonRrom_nj_a, Sinti und Cale*auf die Straße zu gehen. Das Bündnis ist ein lokaler Zusammenschluss Berliner Rrom_nj_a – Selbstorganisationen, das auf Solidarität und Empowerment statt Sozial-Klientelisierung von Rrom_nj_a setzt. Derzeit besteht es aus dem Rroma Aether Klub Theater, dem Rroma-Info-Zentrum und der IniRromnja. An diesem 8. April 2013 gedenken wir gemeinsam derOpfer der nationalsozialistischenVergangenheit undgeben unserer Wut Ausdruck über die grausamen Kontinuitäten in der aktuellen Situation von Rrom_nj_a in Europa!
Die folgenden Beispiele sind Bruchstücke aus der aktuellen Lebensrealität vonRrom_nj_a und Sinti im Europa des 21. Jahrhunderts, die bezeugen, dass es nach wie vor kein politisches und zivilgesellschaftliches Umdenken in Bezug auf Rrom_nj_a und Sinti in Europa gibt, dass sich nationalsozialistische und faschistische Denk- und Handlungsweisenhier und jetzt und in jeder Minute immer wieder durchsetzen und dass Menschen aufgrund ihrer tatsächlichen oder vermeintlichen Herkunft entwürdigt, verfolgt und ermordet werden.
In Ungarn marschieren nach wie vor paramilitärische Rechte auf, bedrohen und morden ungestraft ungarische Staatsbürger_innen nur aufgrund ihrerRrom_nj_a-Zugehörigkeit. Die rechtskonservativeRegierung legitimiert ohne nennenswerte internationale Sanktionen Rassismus gegen Rrom_nj_a und Antisemitismus. Ein Gründungsmitglied der regierenden Fidesz-Partei, Szolt Bayer, kann ohne Strafe und mit Schutz des ungarischen Justizministeriums Rrom_nj_a entmenschlichen, jegliches Existenzrecht absprechen und zum Genozid aufrufen. Dies u.a. mit folgenden Worten :“(…) Sie sollen nicht existieren, die Tiere. Nirgendwo. Das muss man lösen– aber sofort und mit allen Mitteln!(…)”
In Bulgarien wird im März 2013 in Sofia ein 16 jähriger Rrom vom Wachschutz einer Fabrik erschossen als er versuchte Schrott zu entwenden. URL: Security Guards Kill Roma Teen Stealing Scrap
Frankreich deportiert nach wie vor, auch unter der sozialistischen Regierung, Rrom_nj_a.
In Kroatien und in der Slowakei werden Rromakinder schulisch segregiert, sei es in spezielleRroma-Klassen, sei es in Sonderschulen.
Diese Praxis,die auch in anderen europäischen Ländernexistiert, wird in Kroatien und der Slowakei weiterhin verfolgt, obwohl beide Länder laut demeuropäischen Gerichtshof und auch lokaler Rechtsprechung damit rechtswidrig handeln. URL: Slovak court: No separate classes for Roma)
Rumänien: Die rechtsradikale Gruppe, Autonome Nationalisten Temeswar 88, aus Timisoara (Temeswar) bietet Rrom_nj_a für eine Sterilisation 70 Euro an. Dieser öffentliche Aufruf blieb ohne politische Konsequenzen. URL: Roma-Diskriminerung in Rumänien -70 Euro für eine Sterilisation)
Seit 2001 setzt die EU Serbien unter Druck unter Androhung einer Aufhebung derVisaliberalisierung, „unerwünschte“ Migration aus Serbien zu begrenzen. Die Folge sind racial profiling an der Grenze; daneben gibt es u.a. den Plan, die Pässe sogenannter falscher Asylbewerber_innen einzuziehen. Obwohl dieses Vorgehen noch nicht, wie geplant, gesetzlichlegitimiert ist, wird es illegal schon eingesetzt. Der Druck aufRrom_nj_a wächst seitdem in Serbien ungemein. Die Lebensbedingungen sind katastrophal. Es gibt eine Vielzahl von informellen Siedlungen, die meisten davon ohne Wasseranschluß und Elektrizität. Die Kindersterblichkeit ist unter serbischen Rrom_nj_a 3-Mal höher als im Landesdurchschnitt. Die durchschnittliche Lebenserwartung einer Rromni liegt bei 48 Jahren. 10% der Rrom_nj_a sind in fester Arbeit.
In Deutschland gedeiht eine mediale Hetze gegen Rrom_nj_a; in der wir mehrheitlich als kriminelleBedrohung dargestellt und Überflutungsszenarien aufgeworfen werden. Angefeuert wird diese Hetze durch den Innenminister der Bundesrepublik Friedrich persönlich, der Rrom_nj_a u.a. zuSozialbetrüger_inne_n erklärt.
Deshalb fordern wir, das Rromano Bündnis, von der Bundesregierung
die Anerkennung von migrantisiertenRrom_nj_a als verfolgte Gruppe!
das Recht auf Bewegungsfreiheit für alle nach Deutschland geflüchteten Menschen!
den aktiven Einsatz Deutschlands auf europäischer Ebene für wirksame und nachhaltige Sanktionen bei Rassismus gegen Rrom_nj_a sowie bei allen anderen minorisierten Gruppen-vor allem gegen die ungarische Regierung!
die Einhaltung von Bürger_innen- und Menschenrechte für Rrom_nj_a und Sinti zugewährleisten und strukturelle Diskriminierung nicht mit Projektförderung auszugleichen!
die Förderung der Selbstorganisationen statt einerFürsorgeindustrie,von der vor allem Nicht-Rrom_nj_a profitieren!
Die Entlassung von Innenminister Friedrich aufgrund rassistischer Hetze!
Wir regen desweiteren die Stiftung eines hochdotierten Preises durch die Bundesregierungfür hervorragende mediale Berichte zum Thema „Rassismus gegen Rrom_nj_a, Sinti und Cale*“ an. Die skandalösen Zustände in den Ländern Europas im 21. Jahrhundert müssen endlich seriös skandalisiert
werden.
Die Demonstration startet 15 Uhr vor der Ungarischen Botschaft und führt bis zum Bundestag. Ab ca. 16.30 findet die Gedenkveranstaltung am Denkmal für die ermordeten Sinti und Rroma Europas statt. (Programm siehe auch Flyer)
Demo und Gedenken zum Internationalen Tag der Roma
Volume 2 am 8.4.2014
Zum 8. April, dem Internationalen Tag der Rroma, laden wir Euch zur Solidarität mit den weltweiten Bewegungen von Rroma-Selbstorganisationen und Initiativen ein!Bitte unterstützt uns und kommt alle zur Demonstration und nachfolgender Gedenkkundgebung:
am 8. April um 15 Uhr Start: vor der Ungarischen Botschaft Unter den Linden 76 in Berlin- Mitte (U/S-Bhf Brandenburger Tor)
In der Vergangenheit wie auch heute sind Rrom_nj_a massiver Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt. Pogrome, rassistische Serienmorde, Segregation, Zwangsumsiedlungen, Zwangsdeportationen sowie rassistische mediale Hetze sind Alltag für viele Rrom_nja in Europa.Mit dem Protestmarsch von der ungarischen Botschaft bis zum Bundestag demonstrieren wir gegen die aktuelle Verfolgung! Mit einer Gedenkzeremonie am Denkmal für die Ermordeten Sinti und Roma Europas erinnern wir der Vergangenheit.Kommt und unterstützt das worldwide Rroma movement! Rromano Bündnis:
IniRromnja, Rroma Informations Centrums, Rroma Aether Club Theater
Ein Artikel zu der Podiumsdiskussion Grenzenlos und Unverschämt im Newsletter des Migrationsrats Berlin Brandenburg zu finden : ‚Leben nach Migration‚
14.03.2013
Wir wollen euch auf eine Veranstaltung aufmerksam machen zum Internationalen Tag gegen Rassismus, eine unserer Mitstreiterinnen wird auch auf dem Podium zu sehen sein. Wir freuen uns auf euch